Adolf Muschg über Liebe und die Kraft der Literatur

Er gehört zu den profiliertesten Schriftstellern der Schweiz. Adolf Muschg (geb. 1934), emeritierter Professor für Sprache und Literatur der ETH, ist eine Doppelbegabung: Als Literaturwissenschaftler überraschte er immer wieder mit unkonventionellen Zugriffen. Seine Monographie über Gottfried Keller (1977) zeigte den Schweizer Klassiker aus ganz neuem Gesichtswinkel. Mit den beiden politischen Essays „Wenn Auschwitz in der Schweiz liegt“ (1997) und „Was ist europäisch. Reden für einen gastlichen Erdteil“ (2005) mischte er sich hartnäckig in die helvetische Vergangenheitsbewältigung und den Schweizer Politalltag ein.

Kein Wunder, dass Adolf Muschg einer der wenigen Intellektuellen der Schweiz ist, die europäische Geltung haben. 1994 wurde ihm der renommierte Georg-Büchner-Preis zugesprochen, 2015 erhielt er den Schweizer „Grand Prix Literatur“. Für sein neuestes Werk, „Heimkehr nach Fukushima“ (2018) wurde er für die Longlist des Deutschen Buchpreises nominiert.

Dass Adolf Muschg sich nicht nur als Débatteur, sondern auch als Schriftsteller in aktuelle politische Kontroversen einschaltet, belegt sein neuester Roman „Heimkehr nach Fukushima“. Er thematisiert darin das komplexe Verhältnis Japans, aber indirekt auch Europas, zur Atomenergie. Dem Endzeitgefühl setzt Muschg die Liebe zwischen dem Architekten und der Übersetzerin entgegen, eine verrückte Leidenschaft als gegenläufige Bewegung zur Zerstörung.


Montag, 06. Mai 2019, 19.30
Uni-Zentrum, Rämistrasse 71, Zürich

Tickets Fr. 30.- (inkl. Apéro) an der Abendkasse oder www.grossebüchergrosseautoren.ch